ECSTASY

Substanz:

Ecstasy bezeichnet verschiedene Wirkstoffe wie MDMA, MDA, MDE und MBDB. Verbreitung: meist in Pillen-/Tablettenform, teilweise Kapseln mit unterschiedlichen Prägungen/Symbolen. Mögliche Beimengungen: Lactose, Saccharose und Farbstoffe, Koffein, Speed oder Ephedrin. In sehr seltenen Fällen auch Substanzen wie PMA [Paramethoxyamphetamin], Atropin oder Scopolamin, die die Gesundheit ernsthaft beeinträchtigen und möglicherweise auch lebensbedrohlich wirken können.
Der MDMA-Gehalt in den als Ecstasy angebotenen Pillen unterliegt erheblichen Schwankungen. Im Jahr 2003 enthielten gemäß Bundeskriminalamt 96,0% der beschlagnahmten und als Ecstasy angebotenen Produkte ausschließlich einen Wirkstoff [davon 98,9% nur MDMA]. Eve & Rave testete 2002 einen durchschnittlichen Gehalt von 83,4 mg MDMA [als Hydrochlorid berechnet] und von 89,7 mg im Jahre 2003. Im Jahr 2005 [1. Januar bis 5. Juni] waren es 104,7 mg, im Jahr 2000 lag der Wert demgegenüber noch bei 74,1 mg. Diese Werte zeigen, dass der MDMA-Gehalt in Pillen in den letzten Jahren nicht - wie oft behauptet - immer geringer wurde!


Es besteht jedoch immer die Möglichkeit, dass Pillen im Umlauf sind, die
riskante Substanzen enthalten, deshalb: Pillenwarnung beachten!

 

Wirkung:

Die Wirkung ist u.a. abhängig von der Dosis, dem Reinheitsgrad, den Gewöhnungseffekten von Set (innerer Zustand) und Setting (Umfeld) des Users. Ecstasy führt zur Ausschüttung des körpereigenen Neurotransmitters Serotonin. Die Wirkung setzt gewöhnlich 30-45 min. nach Einnahme ein.

 

Wirkungsspektrum:

Stimulierend und/oder entspannend (bei geringerer Dosis), abhängig vom Wirkstoff leicht halluzinogenen, fördert kurzzeitig Ausdauer, Offenheit und Einfühlungsvermögen, daher als Liebesdroge bezeichnet (aber keine Sexdroge: Erektionsprobleme können auftreten), wohliges Körpergefühl, Kribbeln in den Gliedmaßen.
MDMA (empathogene Wirkung) steigert Wahrnehmungsfähigkeit und Einfühlungsvermögen, sympathiefördernd, Kommunikationsbereitschaft steigt, Gemeinschaftsgefühl wird verstärkt
MDE=MDEA/MBDB (hauptsächlich entaktoentaktogenekt innere Empfindung und Wahrnehmung

Wirkungsdauer je nach Wirkstoff: MDA 6-8 h, MDMA 3-5 h, MDE=MDEA 2-3 h, MBDB 4-5 h

 

Kurzzeit-Nebenwirkungen:

  • Zu Rauschbeginn treten oft Schwindelgefühle, Erhöhung der Herzfrequenz, Anstieg der Körpertemperatur ("Ecstasy-Fieber"), Schweißausbrüche und Übelkeit auf. Des weiteren möglich: Unterdrückung von Hunger- und Müdigkeitsgefühlen, Pupillenerweiterung, Seh- und Hörvermögen verändern sich, Verkrampfen der Kiefermuskulatur (Zähnemahlen), starker Durst, dem man unbedingt Folge leisten sollte, um Überhitzung (Hyperthermie) zu vermeiden. -Austrocknung kann zum Tod führen.
  • Risiko: Kreislaufkollaps durch Überanstrengung und Sauerstoffmangel, Nieren- und Leberversagen: in akuten Fällen sofort Notarzt/ärztin rufen!
  • Bei Abklingen der Wirkung kann ein "Ecstasy-Kater" einsetzen (Depressionen, niedrige Frustrationstoleranz, Angst).

Langzeit-Nebenwirkungen:

  • Toleranzausbildung: auch durch Dosissteigerung kein Rauscherlebnis (Konsumpause von 1-2 Monaten nötig).
  • Gewichtsverlust aufgrund von Unterernährung als Folge des verminderten Hungergefühls. Leber- und Nierenschäden durch niedrige Flüssigkeitszufuhr.

Wechsel-Wirkungen:

  • E + Alkohol: belastet Leber und Nieren sehr stark, trocknet zusätzlich aus.
  • E + Cannabis: Cannabis bringt runter.
  • E + Speed/Crystal: Speed/Crystal "killen" die E-Wirkung.
  • E + Kokain: stark erhöhtes Risiko für Herz und Kreislauf.
  • E (MDMA) + Crystal (Methamphetamin): nach einmaligem Konsum von Methamphetamin mind. 2 Tage Pause vor nächstem MDMA-Konsum einlegen, nach langfristigem Konsum mindestens 1 Woche vor MDMA Konsum pausieren - sonst geringe bis keine MDMA-Wirkung.
  • E + Medikamente: nicht zusammen mit Beta-Blockern, trizyklischen Antidepressiva und SSRI konsumieren- Serotoninsyndrom Risiko!
  • E + Proteasehemmer (HIV-Therapie): blockiert Abbauprozess von MDMA: Vergiftung möglich!

Bei gleichzeitiger Einnahme von MAO-Hemmern kommt es zu einer unkontrollierbaren Verlängerung und Verstärkung der Wirkung, dies bedeutet eine sehr starke Kreislaufbelastung. MAO_Hemmer sind z.B.:Harmine, Harmaline, Harmalole [enthalten u.a. in der Steppenraute, der Passionsblume und der Liane Banistereopsis Caapi als Teil des Ayahuascatrunkes], Asarone [Kalmusöl, Brechwurz], Elemicin, Myristicin, Safrol [Muskantnuss], Hypericin [Johanniskraut], Macromerine [Dona-ana-Kaktus], verschiedene Tryptamine, Yohimbin.

 

Safer use:

  • Beachte: Man weiß bei den auf dem Schwarzmarkt erhältlichen Substanzen nie, was genau und wieviel davon drin ist. -Achte darauf, was und bei wem du kaufst, nutze nach Möglichkeit "Drug Checking" (Substanzanalysen oder Schnelltests).
  • Personen mit folgenden körperlichen Beschwerden sollten auf keinen Fall Ecstasy konsumieren: Asthma, Zuckerkrankheit, Epilepsie, Bluthochdruck und Störungen der Herz-Kreislauf-Regulation.
  • Psychisch labilen Personen ist dringend vom Konsum abzuraten. Achte auf Deinen inneren Zustand (Set), d.h. ob Du Dich gut/schlecht fühlst, ob Du gesund bist/Schmerzen hast, ob Du müde/wach bist, ob Du gestresst/ausgeruht bist. Dein Set beeinflusst die Drogenwirkung dementsprechend im positiven oder negativen Sinn.
  • Benutze Ecstasy niemals zur Stimmungsaufhellung oder als Problembeseitiger!
  • Konsumiere Ecstasy nur, wenn Du Dich mit den Menschen und in Deiner Umgebung wohl fühlst. Bleibe dabei immer in Kontakt mit jemandem, dem Du vertraust.
  • Nimm lieber erst eine halbe Pille, um Dich vor Überdosierungen oder "schlechten" Pillen zu schützen. Nicht gleich nachlegen!
  • Alkoholfreie Getränke, Vitamin C (Frischobst), Tanzpausen und Frischluft verringern das Risiko gesundheitlicher Schäden. Trage keine Kopfbedeckung! - Gefahr von Wärmestau und im Extremfall Hitzschlag.
  • Der Mischkonsum mit anderen Drogen verstärkt das gesundheitliche Risiko.
  • Konsumpausen einlegen: die Pillen werden nicht schlechter, aber Dein Rauschempfindungsvermögen lässt nach (Toleranzentwicklung).
  • Bei Psychokater nach dem"Runterkommen" helfen eine heiße Dusche, frische Klamotten, ausreichend Schlaf und tryptophanhaltige Lebensmittel (Milch, Eier, Bananen, Nüsse, Nudeln).
  • Bedenke die Beeinträchtigung der Fahrtauglichkeit!

Das sicherste ist jedoch: Gar nichts nehmen!!!

 

Female Special:

MDMA verursacht aufgrund des meist niedrigeren Körpergewichts bei Frauen bei gleicher Dosis eine stärkere Wirkung. MDMA führt beim Runterkommen zu stärkeren Depressionen als bei Männern.

Der Konsum von Ecstasy kann dazu führen, dass Menstruationsbeschwerden verstärkt, die Fruchtbarkeit beeinträchtigt und der Monatszyklus gestört werden [unregelmäßige oder ausbleibende Periode]. Dennoch ist eine Schwangerschaft möglich! DESHALB: auch in diesem Fall mit Kondomen vor ungewollten Schwangerschaften und sexuell übertragbaren Krankheiten schützen!

Bei Konsum von Ecstasy in den ersten Wochen der Schwangerschaft besteht für den Fötus die Gefahr, dass Herzfehler und andere körperliche Missbildungen auftreten. Bei besonders starkem Ecstasy-Konsum während der Schwangerschaft kann es zu schweren Entwicklungsstörungen sowie Früh- und Fehlgeburten kommen.

 

Diese Informationen sind keine Anleitung oder Motivierung zum Drogenkonsum! Die meisten Inhaltsstoffe der als Ecstasy verkauften Tabletten unterliegen dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG). Besitz, Erwerb und Handel damit sind strafbar!

                                                                                                                     

 

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